Kathetergestützte Behandlung

der Aortenklappenstenose (TAVI) bzw. der Mitralklappeninsuffizienz (MitraClip®)

TAVI

Die häufigste Herzklappen-Erkrankung (Klappenvitium) in Europa ist die Aortenstenose (eine Verengung der Klappe). Die Häufigkeit der Aortenstenose steigt mit dem Alter an und liegt bei 85 Jährigen bereits bei 6 Prozent. Die Diagnose der Aortenstenose wird durch die Echokardiografie gestellt. Die echokardiografisch erhobenen Werte ermöglichen die Einschätzung des Grades der Verengung.

Zu den wahrnehmbaren Beschwerden bei Aortenstenose gehören vor allem das belastungsabhängige Druckgefühl in der Brust, Kurzatmigkeit, aber auch das Auftreten von plötzlichem Bewusstseinsverlust. Sobald Beschwerden bestehen, liegt ein gesteigertes Risiko vor. Bei schwerer symptomatischer Aortenstenose ist der Ersatz der Aortenklappe nötig. Eine medikamentöse Therapie hilft nur bedingt die Symptomatik zu verbessern und behebt jedenfalls nicht die Ursache. Neben dem konventionellen chirurgischen Aortenklappenersatz hat sich vor allem im fortgeschrittenen Alter die Therapie der Aortenstenose mit der Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI) als innovative Möglichkeit des Klappenersatzes etabliert.

MitraClip(®)

Ein weiteres katheterinterventionelles Verfahren, das sich in den letzten Jahren zur einer gesicherten Standardtherapie entwickeln konnte, ist die Behandlung der hochgradig undichten Mitralklappe (Insuffizienz). Dabei werden die Segel der undichten Klappe mit einem kleinen Clip über einen Katheter, der über die Adern der Leiste eingeführt wird, zusammengefasst und dadurch die Undichtheit reduziert. Wenn dies bei Herzinsuffizienz und gleichzeitig bestehender Mitralklappeninsuffizienz nach Optimierung der sonstigen Herzschwäche-Behandlung gemacht wird, kann das zu einer maßgeblichen Verbesserung führen.

Auch Interventionen an anderer Stelle, wie die Behandlung der Trikuspidalinsuffizienz werden aktuell in Studien auf ihre Wirksamkeit und Sicherheit untersucht.

Kathetergestütztes Einsetzen einer Aortenklappe (TAVI)

Wenn man das Risiko einer konventionellen chirurgischen Sanierung der Aortenklappenstenose (Verengung der Aortenklappe des Herzens) nicht eingehen will, kann eine neue Herzklappe kathetergestützt eingesetzt werden (TAVI).

Dabei werden in leichter Narkose in der Leiste die Blutgefäße mit Einstichen für Katheter eröffnet. In diesem Bild ist die Hauptschlagader mit Kontrastmittel (dunkel) dargestellt. Am unteren Ende sind die drei Taschen der Aortenklappe erkennbar.

Über den Katheter kann ein ausreichend stabiler Draht von der Leiste durch die verengte und verkalkte Herzklappe hindurch bis in die Herzkammer vorgeschoben werden. Die Drahtspitze rollt sich im Herz auf, um den Herzmuskel nicht zu verletzen.

Als nächstes wird die noch zusammengefaltete Klappe über den steifen Draht bis auf Höhe der Herzklappe vorgeschoben. Im Bild ist diese etwa in der Bildmitte zu sehen.

Durch Einspritzen von Kontrastmittel wird die richtige Position zum Einsetzen der Klappe bestimmt.

Schließlich wird der zusammengefaltete Ballon, auf dem die neue Herzklappe fixiert ist, aufgeblasen und damit die Klappe entfaltet.

Das Herz in der Durchleuchtung: Das Drahtgerüst der nun implantierten Klappe ist in der Bildmitte schemenhaft dunkel zu erkennen.