Untersuchungen
bei Verdacht auf Herzschwäche oder zur Abklärung bei bestehender Herzinsuffizienz
Es ist im Einzelfall zu entscheiden, welche Untersuchungen zur Festlegung einer optimalen Therapie nötig sind.
Anamnese
Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese), und des körperlichen Status, Blutdruckmessung und EKG
Die Krankengeschichte kann wertvolle Hinweise zu einer möglichen Ursache für die Herzschwäche liefern.
Ein zu hoher Blutdruck ist dabei ebenso relevant, wie ein sehr niedriger, vor allem, wenn damit Beschwerden wie Schwindel oder Müdigkeit verbunden sind.
Mit Hilfe der EKG-Ableitungen wird die elektrische Erregungsausbreitung des Herzens erfasst. Die gemessenen Spannungsunterschiede werden als Ausschläge im EKG sichtbar gemacht. Die Breite des Ausschlags wird durch die Geschwindigkeit der Erregungsausbreitung bestimmt, daher werden rasche Erregungsausbreitungen als schmale Ausschläge dargestellt. Mit dem EKG lassen sich der Herzrhythmus (Sinusrhythmus oder Rhythmus-Störungen), die Herzfrequenz, akute Durchblutungsstörungen, bereits bestehende Herzmuskelschäden, Elektrolytveränderungen und Erregungsleitungsstörungen ermitteln.
Herz-Ultraschalluntersuchung
Labor-Tests
Verschiedene Laborwerte sind bei der weiteren Abklärung wichtig. Allen voran steht aber das natriuretische Peptid („Nt-proBNP“), dieses erlaubt eine Risikoabschätzung. Es wird vom Herz bei krankhaften Überlastungssituationen ins Blut freigesetzt und kann dann in einer Blutprobe bestimmt werden. Im Verlauf und zur Anpassung der optimalen Medikamente (Dosis) ist die Bestimmung des Nierenwertes und der Salze im Blut (Elektrolyte) besonders wichtig.
Koronarangiographie
Bei der Koronarangiographie wird ein dünnes, flexibles Kunststoffröhrchen (Katheter) über einen kleinen Einstich an einer Ader bis zum Herzen vorgeschoben. Es wird Kontrastmittel über den Katheter ins Herzkranzgefäß injiziert. Die den Herzmuskel mit Blut versorgende Ader wird dadurch auf einem Röntgenschirm sichtbar. Sollten sich Verengungen in der Ader darstellen, können diese meist im Rahmen der selben Untersuchung durch Aufdehnen mit winzigen Ballons und Einsetzen von Stents (Gefäßstützen) behandelt werden.
Lungenröntgen
Das Röntgen kann bei einer Verschlechterung der Atemnot eine Wasseransammlung in der Lunge darstellen und so bei der Behandlung zur Dosierung der Entwässerungsmedikamente helfen.
(Spiro-)Ergometrie
In besonderen Situationen ist es nötig, die körperliche Leistungsfähigkeit zu evaluieren und nach einem standardisierten Schema zu beurteilen. Das geschieht im Rahmen einer kontrollierten Belastung, meist auf einem Fahrradergometer. Währenddessen werden die Herzfrequenz und der Blutdruck gemessen und aufgezeichnet. Zusätzlich kann dabei die Fähigkeit des Körpers, Sauerstoff aufzunehmen, über eine Spezialmaske analysiert werden.
Nuklearmedizinische Untersuchungen
Geringe Mengen von radioaktiven Substanzen können nach dem Injizieren in eine Vene zur Darstellung ihrer Verteilung im Körper verfolgt werden. Bei einer sogenannten Myokardszintigraphie kann dadurch eine Durchblutungsstörung dargestellt werden. Mit einer Knochenszintigraphie kann die Speicherung des radioaktiven Markers im Knochen mit der Speicherung im Herzen verglichen werden. Somit werden Information über das Vorliegen einer Speichererkrankung (Amyloidose) gewonnen. Bei Amyloidose kommt es zu Ablagerungen im Herzmuskel, welche die Funktion einschränken.
Andere bildgebende Untersuchungen
Zusätzlich können Untersuchungen wie die Computertomographie bzw. das Coronar-CT, die Magnetresonanztomographie (Herz-MR) oder die Schluckechokardiographie (TEE) ebenfalls herangezogen werden.